Im Malkurs wollen wir uns durch einen spannenden Prozess mitreißen lassen. Wir wollen uns aus dem Gewohnten herauswagen und dem Weg in das Unbekannte und Unerwartete folgen.
Zunächst machen wir uns mit Farbmischungen, ihren Beziehungen und Kontrasten vertraut. Dann komponieren wir Farbe und Form im Raum.
Von da an eröffnen sich uns zwei unterschiedliche, sich ergänzende Wege.
Impressionismus und Expressionismus.

Diese beiden Arten der Wahrnehmung können uns einen unterschiedlichen Zugang zur Welt geben. Der impressionistische Blick ist ein neutrales Urteil über die Welt. Hier geht es um die Frage, inwieweit Sehen und Denken sich gegenseitig beeinflussen oder ob es möglich ist, dass das Sehen den Prozess bestimmt und vom Denken befreit werden kann.
Der Expressionismus erlaubt es uns, einen eigenen Ausdruck zu erschaffen. Wir tragen nur die Verantwortung, während des Prozesses ehrlich und kohärent in unseren Schritten zu bleiben.

Wir treten in die Gestik und den Rhythmus ein, wir komponieren, folgen Farben, die sich in den Raum ergießen.
Es entstehen groß angelegte Farbkollisionen, dramatische Kompositionen, Choreografien, Sinfonien.
Der Malunterricht soll für die Schüler:innen ein Ort sein, an dem sie mehr über sich selbst erfahren können.
Man kann sich innerlich bewegen, indem man sich durch Farbe und Form ausdrückt. Was auf dem Papier geschieht, öffnet unbekannte Räume. Man erkennt neue Qualitäten und Nuancen und man kann sie dann in der Welt wiedererkennen.